Der Teich wusste es zuerst

Der Teich wusste es zuerst. Was passiert, wenn man beginnt zuzuhören. Dem Wasser, dem Ort, dem Instinkt.
Als wir die Teichwirtschaft in Saaz kauften, war das kein spontaner Entschluss. Wir haben investiert – in Sanierung, Technik, Struktur und eine Vision. Ohne Förderungen, nur mit dem festen Willen, diesen Ort wieder lebendig zu machen.
Was wir damals noch nicht hatten, war ein fertiger Plan, wohin genau die Reise führen würde. Aber wir hatten ein Gefühl. Hier liegt etwas, das Bedeutung hat und weitergeführt werden will.
Zuerst wollten wir Anglerteiche betreiben. Vielleicht ein paar Besatzfische züchten. Doch der Teich zeigte uns etwas anderes.
Im ersten Jahr wucherte das krause Laichkraut. Ein ökologisches Chaos und zugleich der Grund, warum so viele junge Karpfen überlebten. Ein Problem, das uns überforderte und doch eine Richtung vorgab.
Wir begannen zu lernen, mit den Händen im Wasser. Und irgendwann kochten wir unseren ersten Speisekarpfen – serbisch gebacken, frisch aus dem Teich. Da wussten wir: Das ist Qualität. Das ist ein Weg. (Dafür sind wir unserer hartnäckigen Nachbarin dankbar. Ich für meinen Teil aß vorher keinen Karpfen.)
Was folgte, war kein Masterplan, sondern ein Prozess. Mit Kursen, Direktvermarktung, der Meisterausbildung. Heute gestalte ich mit. In Projekten, in der Verbandsarbeit und im Austausch mit anderen. Auch heute ist nicht jeder Tag leicht. Aber das Gefühl bleibt: Ich will etwas bewegen – für die Fischzucht in der Steiermark. Und für das, was sie für ganz Österreich bedeuten kann.
Veränderung beginnt nicht von allein. Sie entsteht dort, wo Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Und wo die Politik den Weg ermöglicht.
Die Ironie an der Sache? Der Teich wusste es zuerst.
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